Esther Schuldmann

Geboren 1922 in Klagenfurt/Celovec als Ernestine Esther Zeichner in eine jüdische Familie; ihre Eltern betrieben einen Lederhandel. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung durfte Esther Schuldmann ihre Vorbereitung zur Ausbildung als Kindergärtnerin nicht mehr fortsetzen; im Sommer 1938 Deportation des Vaters Moritz in die KZs Dachau und Buchenwald, er kam im Winter frei und konnte nach Palästina fliehen; Schuldmann erlebte den Novemberpogrom in Klagenfurt und erinnert sich daran, wie ein Nachbar von der Vertreibung und Verfolgung der Familie profitierte. Sie ist eine von etwa 150 Überlebenden des "Kladovo-Transports" und erreichte 1941 Palästina; Etwa 1000 andere jüdische Flüchtlinge des "Kladovo-Transports" wurden in Jugoslawien von der Wehrmacht eingeholt und zum Teil von Wehrmachtssoldaten, zum Teil im KZ Sajmište und mittels Gaswägen, ermordet. Schuldmanns Mutter Bertha konnte nicht aus Klagenfurt fliehen und starb in Kielce, Polen. Schuldmanns Bruder Otto wurde im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau umgebracht. Sie selbst verwendete in Palästina/Israel den Vornamen Esther und heiratete den gebürtigen Polen Shlomo Schuldmann, der im KZ Buchenwald inhaftiert gewesen war. Schuldmann arbeitete als Bürokauffrau und als Deutschlehrerin und ist Mutter zweier Kinder. Im Alter von 60 Jahren legte sie den Bachelor-Studienabschluss ab.

Interviewte/r
Esther Schuldmann
Interviewer/in
Nadja Danglmaier
Interviewort
Beth Shemesh, Israel
Aufnahmejahr
2006
Dauer
02:17:50
Sprache
Deutsch
Ort
Österreich » Kärnten » Klagenfurt
Österreich » Wien
Serbien
Israel
Sammlung
Sonstige
Themenfilter
Verfolgung von » Juden/Jüdinnen
Flucht/Versteck

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